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Schweiz
26.07.2025

WHO warnt vor Tigermücken-Virus

Überträger des Virus ist die Tigermücke.
Überträger des Virus ist die Tigermücke. Bild: James Gathany, CDC (gemeinfrei, Wikimedia Commons)
WHO warnt vor dem Chikungunya-Virus. In Zürich wurde der Überträger, die Tigermücke, mehrfach gesichtet. Lokale Ausbrüche sind laut BAG aber weiterhin unwahrscheinlich.

Chikungunya ist ein Virus, das durch Tigermücken übertragen wird. Seit Anfang 2025 wurden weltweit über 220'000 Erkrankungen und mindestens 80 Todesfälle gemeldet. Die WHO spricht von einer Bedrohung für über 5,6 Milliarden Menschen. Auch in Europa nimmt das Risiko zu. In Südfrankreich kam es zu 30 lokalen Infektionen, in Norditalien zu einem weiteren Fall. Beide Regionen liegen nur eine kurze Autofahrt von Zürich entfernt.

Symptome der Krankheit

Typische Symptome sind hohes Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und teils Hautausschläge. Der Name Chikungunya stammt aus der ostafrikanischen Sprache Makonde und bedeutet so viel wie «der gekrümmt Gehende», eine Anspielung auf die gebückte Haltung vieler Erkrankter. In der Regel verläuft die Krankheit mild, kann aber langwierige Beschwerden verursachen. Besonders gefährlich ist sie für ältere oder gesundheitlich vorbelastete Personen.

Tigermücke in Zürich

In Zürich wurden in den letzten Jahren wiederholt Exemplare der Asiatischen Tigermücke nachgewiesen. Die Einwanderung erfolgt meist unbemerkt, etwa über Autos oder Lastwagen aus dem Süden. Die Behörden reagieren mit Monitoring-Fallen und Informationskampagnen. Dennoch ist die Mücke inzwischen in Teilen Zürichs sesshaft geworden.

BAG: Risiko «sehr gering»

Trotz der Nähe zu aktuellen Ausbruchsgebieten stuft das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Gefahr einer lokalen Übertragung in der Schweiz weiterhin als sehr gering ein. Alle 33 Chikungunya-Fälle, die 2025 in der Schweiz registriert wurden, waren importiert, heisst die Betroffenen hatten sich im Ausland angesteckt. Der Fall im französischen Lipsheim, nur rund 100 Kilometer von Basel entfernt, zeigt, wie rasch sich das ändern kann.

Keine Impfung 

Während in der EU seit Juni 2024 ein Impfstoff gegen Chikungunya zugelassen ist, gibt es in der Schweiz weder einen zugelassenen Impfstoff noch Medikamente zur Behandlung. Auch in Zürich sind Reisende und Risikogruppen daher auf klassische Schutzmassnahmen angewiesen: Mückenschutzmittel, lange Kleidung, Insektennetze und das Vermeiden von stehenden Wasserstellen.

Was können Zürcher tun?

Zürich gehört zu den Städten mit erhöhter Aufmerksamkeit, weil hier wiederholt Tigermückenpopulationen gesichtet wurden. Die Stadt hat bereits Massnahmen zur Überwachung und Bekämpfung eingeleitet, doch auch die Bevölkerung kann mithelfen: Regelmässiges Leeren von Wasserbehältern auf Balkonen, Terrassen oder in Gärten hilft, die Ausbreitung zu verhindern. Wer Mücken mit schwarz-weiss gestreiften Beinen sieht, sollte dies den Behörden melden.

Keystone-SDA/Zürich24/Linth24