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Schweiz
01.06.2025

Warum wird der Vatertag gefeiert?

Bild: AdobeStock
Einmal im Jahr stehen die Väter im Rampenlicht: Der Schweizer Vatertag bietet nicht nur Gelegenheit für liebevolle Gesten im Familienkreis, sondern wirft auch einen Blick auf gesellschaftliche Rollenbilder und politische Forderungen. Doch warum ist dieser Tag mehr als nur eine Kopie des Muttertags?

In der Deutschschweiz wird der Vatertag traditionell am ersten Sonntag im Juni begangen – dieses Jahr also am 1. Juni 2025. Anders als der Muttertag ist er aber kein offizieller Feiertag. 

Der Schweizer Vatertag ist, wie Nau.ch berichtet, eine Gelegenheit, Vätern für ihr Engagement in der Familie zu danken – sei es mit einem gemeinsamen Frühstück, einer Zeichnung der Kinder oder einem Ausflug. Zwar steht der Tag nicht so stark im gesellschaftlichen Fokus wie der Muttertag, doch das väterliche Engagement verdient ebenso Anerkennung.

Der «Schweizer Vätertag»: Ein Tag mit politischem Charakter

Seit 2007 wird der Vatertag in der Schweiz bewusst auch als Aktionstag genutzt – unter anderem von Männerorganisationen und Familienverbänden. Der «Schweizer Vätertag» soll das Engagement von Vätern sichtbar machen und gesellschaftliche Debatten anstossen: Wie gelingt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Väter? Was braucht es für eine moderne Vaterschaft?

Anders als in Deutschland, wo Männergruppen am Vatertag mit Bier und Handwagen unterwegs sind, steht in der Schweiz eher die Zeit mit der Familie im Vordergrund. Gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern oder ein freier Sonntag zu Hause prägen das Bild – leise, aber herzlich.

Blick zurück: Als die Landsgemeinde noch «Vatertag» war

Früher wurde in manchen Teilen der Schweiz der Landsgemeindetag im April scherzhaft als «Vatertag» bezeichnet. Heute erinnert dieser historische Bezug daran, wie stark sich das Rollenverständnis des Vaters in der Gesellschaft verändert hat.

Auch wenn er noch kein offizieller Feiertag ist, verdient der Vatertag in der Schweiz mehr Aufmerksamkeit. Er lädt nicht nur zum Feiern ein, sondern auch zum Reflektieren – über die Rolle des Vaters, über Gleichstellung in der Familie und über die gesellschaftliche Anerkennung elterlicher Arbeit.

Tatjana Neuner