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31.05.2025
31.05.2025 11:52 Uhr

Regionale Rheumaliga mit guter Bilanz

Begrüssen Frauke Förger, Chefärztin der Klinik für Rheumatologie am Kantonsspital  St. Gallen, im Vorstand: Referent Christoph Ackermann (links) und Christian Hasler,  Präsident der regionalen Rheumaliga (rechts).
Begrüssen Frauke Förger, Chefärztin der Klinik für Rheumatologie am Kantonsspital St. Gallen, im Vorstand: Referent Christoph Ackermann (links) und Christian Hasler, Präsident der regionalen Rheumaliga (rechts). Bild: Doris Averkamp-Peters
Die Mitgliederversammlung der regionalen Rheumaliga hat neben einem positiven Jahresrückblick auch fachliche Impulse zum Thema Psoriasis-Arthritis geboten. Die Institution ist nach wie vor gut aufgestellt.

Die 58. Mitgliederversammlung (MV) der Rheumaliga St. Gallen, Graubünden, beide Appenzell und Fürstentum Liechtenstein hat in Schaan stattgefunden. Begrüsst wurden die Anwesenden vom Gemeindevorsteher Daniel Hilti. Präsident Christian Hasler führte anschliessend durch die Traktanden, welche von den Mitgliedern alle ohne Gegenstimme angenommen wurden. Das Fazit der Versammlung lautete: Das Vereinsjahr 2024 präsentiert sich äusserst erfreulich.

Nach wie vor gut aufgestellt – nicht nur finanziell

Die Jahresrechnung präsentierte der langjährige Kassier der Rheumaliga Kurth Birri (Vilters). Er zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden: «Trotz eines ursprünglich budgetierten Verlusts von 33 000 Franken konnte wir mit einem Gewinn von über 60 000 Franken abschliessen.» Ausschlaggebend dafür waren unter anderem höhere Kursgeldeinnahmen, gesteigerte Mitgliederbeiträge sowie die vermehrte Unterstützung durch die öffentliche Hand. Auch die Wertschriften entwickelten sich positiv. Die Revisionsstelle empfahl die Genehmigung der Jahresrechnung und die Décharge für den Vorstand. Die Mitglieder folgten dieser Empfehlung einstimmig.

Das Budget 2025 sieht einen moderaten Verlust von 28 000 Franken vor, was unter anderem auf steigende Mietkosten und vermehrte Kursangebote zurückzuführen ist. Eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge ist nicht vorgesehen.

Alle bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich erneut zur Wahl und wurden bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Frauke Förger, Chefärztin der Klinik für Rheumatologie am Kantonsspital St. Gallen. Ihr Fokus liegt auf der Forschung zum Thema Schwangerschaft und Rheuma. 

Zum Abschluss der Versammlung stellten Andrea Schmider von der Beratungsstelle in Bad Ragaz und Katja Pichler, Geschäftsleiterin der regionalen Rheumaliga, die breite Angebotspalette der Rheumaliga vor. 

Vom Bewegungskurs bis zum Shiatsu-Workshop

Von Bewegungskursen wie Aquawell, Qi Gong und Everfit über psychosoziale Beratung bis hin zu Informationsveranstaltungen und Selbsthilfegruppen finden hier Rheuma- und Schmerzbetroffene zahlreiche Angebote. Neue Kurse und Fachvorträge, etwa zur Ernährung bei Rheuma oder zur Patientenverfügung, sind für den Herbst und Winter geplant.

Den Schlusspunkt bildete ein medizinischer Fachvortrag von Christoph Ackermann, Rheumatologe aus Triesen, zum Thema Psoriasis-Arthritis (siehe Box). Die Veranstaltung endete mit einem geselligen Apéro.

Psoriasis-Arthritis erkennen und behandeln

Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis, ist vor allem wegen roter, schuppiger Hautstellen bekannt. Was viele nicht wissen: Bei bis zu einem Drittel der Betroffenen greift die Erkrankung auch die Gelenke an – es entsteht die sogenannte Psoriasis-Arthritis. Diese Form der Gelenkentzündung bleibt oft lange unerkannt, da sie schleichend beginnt und ihre Symptome auch anderen Krankheiten ähneln. In seinem Referat informierte Dr. med. Christoph Ackermann über Diagnose, Symptome und Therapie dieser rheumatischen Erkrankung.

Psoriasis-Arthritis ist kein seltenes Leiden. Wer an Schuppenflechte leidet und zusätzlich über Gelenkschmerzen klagt, sollte aufmerksam sein. Denn je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser lassen sich Beschwerden lindern und die Lebensqualität erhalten.

Bei Psoriasis handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung. Das bedeutet: Das Immunsystem richtet sich fälschlicherweise gegen den eigenen Körper. Bei der Psoriasis-Arthritis betrifft das nicht nur die Haut, sondern auch Gelenke, Sehnen und manchmal sogar die Wirbelsäule. Die Folge sind Schmerzen, Schwellungen, Steifheit – besonders morgens oder nach Ruhephasen.

Zu den häufigsten Symptomen gehören Veränderungen an den Nägeln, entzündete Finger- oder Zehengelenke, verdickte Finger, sowie Schmerzen im Rücken oder an den Sehnenansätzen. Häufig treten Hautprobleme viele Jahre vor den Gelenkbeschwerden auf – bei manchen Betroffenen sogar zehn Jahre früher. Besonders gefährdet sind Menschen mit Psoriasis an Kopfhaut oder Nägeln.

«Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln», erklärte der Referent. Werde nichts unternommen, könnten Gelenke dauerhaft geschädigt werden. Wichtig sei daher eine rasche Abklärung. Neben entzündungshemmenden Medikamenten gibt es heute moderne Therapien, die gezielt in das fehlgeleitete Immunsystem eingreifen.

Neben der ärztlichen Behandlung können Betroffene selbst viel beitragen: Regelmässige, schonende Bewegung hält die Gelenke fit. Auch eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und pflanzlichen Ölen wirkt positiv. Wer Übergewicht abbaut, Alkohol und Zigaretten meidet und Stress reduziert, unterstützt aktiv seine Gesundheit. 

Doris Averkamp-Peters