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07.03.2024

Russland setzt Garri Kasparow auf Terrorliste

Legendär: Die Duelle zwischen Garri Kasparow (l.) und dem regimetreuen Anatoli Karpow gingen in die Sowjet-Geschichte ein. Karpow ist Putin-Getreuer und sitzt in der Duma.
Legendär: Die Duelle zwischen Garri Kasparow (l.) und dem regimetreuen Anatoli Karpow gingen in die Sowjet-Geschichte ein. Karpow ist Putin-Getreuer und sitzt in der Duma. Bild: zVg
Wer als Russe den Kreml kritisiert, lebt gefährlich. Schachgroßmeister Garri Kasparow gilt in Moskau schon länger als «ausländischer Agent», jetzt steht er auch auf einer Liste für «Terroristen und Extremisten».

Die Behörden in Russland führen den einstigen Schachweltmeister und im Exil lebenden Oppositionellen Garri Kasparow auf einer «Terrorliste». Sein Name wurde auf eine Liste von «Terroristen und Extremisten» aufgenommen, wie aus einer Notiz der russischen Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring hervorgeht.

«Ausländischer Agent»

Der 1963 in der damaligen sowjetischen Republik Aserbaidschan geborene Kasparow war einer der grössten Schachspieler aller Zeiten, bevor er zum erbitterten Gegner von Staatschef Wladimir Putin wurde.

2013 verliess er Russland und ging in die USA, von wo aus er weiterhin die russische Führung und die Militäroffensive in der Ukraine kritisiert. 2022 wurde Kasparow in Russland zum «ausländischen Agenten» erklärt, eine Bezeichnung für Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, die strikteste Auflagen der Behörden nach sich zieht.

Thomas Renggli