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Pfäfers
29.11.2023

Angeblich verletzter Wolf in Valens wurde gewildert

Erster bestätigter Fall von Wilderei: Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei erstattet Anzeige gegen Unbekannt.
Erster bestätigter Fall von Wilderei: Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei erstattet Anzeige gegen Unbekannt. Bild: Symbolbild
Im Taminatal ist illegal auf einen Wolf aus dem Calfeisentalrudel geschossen worden. Das verletzte Tier musste durch den Wildhüter erlegt werden. Der Kanton St. Gallen erstattete Anzeige gegen Unbekannt.

Der Fall ereignete sich im Juli. Damals meldete eine Frau aus Valens der Polizei einen Wolf in ihrem Garten, der offensichtlich zu schwach war, um zu flüchten. Ein Wildhüter erlegte das leidende Tier daraufhin. «Ermittlungen haben nun gezeigt, dass der Wolf zuvor durch einen Schuss schwer verletzt und deshalb erlöst werden musste», schrieb der Kanton am Dienstag in einer Mitteilung. Der Kadaver wurde damals ans Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern gebracht, um herauszufinden, woran der Wolf erkrankt sei. Dabei wurden nebst Munitionsrückständen des Wildhüters auch Metallsplitter eines anderen Munitionsprojektils gefunden, erklärte Simon Meier, Leiter des Amts für Natur, Jagd und Fischerei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Diese Munitionsrückstände stammten mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht von üblicher Jagdmunition, so Meier weiter. Am wahrscheinlichsten würden sie auf klassische Schiessstandmunition hindeuten, die den Körper des Wolfes zwar durchdrungen hatte, jedoch kleine Fragmente hinterliess.

Kanton erstattete Anzeige

Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei erstattete Anzeige bei der Polizei. «Die Täterschaft konnte bis jetzt noch nicht eruiert werden», hiess es in der Mitteilung des Kantons. Der Wolf gilt gemäss Meier als gewildert, da die Ursache, die zur Erlösung durch den Wildhüter führte, auf einen unerlaubten Schuss zurückzuführen sei. Das 2022 geborene Jungtier stammte aus dem Calfeisentalrudel.

Am Dienstag kommunizierte der Bund die Bewilligung für verschiedene Abschüsse von Wolfsrudeln. St. Gallen liess den Abschuss des ganzen Calfeisentalrudels genehmigen, das in diesem Jahr 14 Schafe in geschützten Herden riss.

sardona24