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Pfäfers
15.06.2023

Liebesgeschichte im Alten Bad Pfäfers

Die Hoffmanns: Mutter und Tochter verkörpern beide die «letzte Muse».
Die Hoffmanns: Mutter und Tochter verkörpern beide die «letzte Muse». Bild: Pressedienst
Am Sonntag, 18. Juni, wird im Alten Bad Pfäfers das Werk «Alberto & Caroline – Giacomettis letzte Muse» aufgeführt. In den Hauptrollen sind Ute Hoffmann (Bad Ragaz) und ihre Tochter Anja Hoffmann zu sehen.

Das Stück folgt dem Leben von Yvonne-Marguerite Poiraudeau, die später als Caroline Tamagno bekannt wurde. Mit 20 Jahren zog sie nach Paris und wurde für sechs Jahre Muse und Geliebte von Alberto Giacometti, dem weltbekannten Künstler.

Aus jener Zeit geblieben sind Caroline zwei Stühle. Sie stehen im Zentrum der Bühne: Auf ihnen sassen sie sich einst gegenüber, das junge Modell und der erfolgreiche Künstler. Und um diese Stühle geht es auch der Fondation Giacometti, die nun, Jahre nach dem Tod des Künstlers, an Caroline herantritt. Sie soll die beiden Stühle nämlich aus dem Atelier des Künstlers entwendet haben – und sie nun an die Fondation zurückgeben. Eine Forderung, der sich Caroline vehement widersetzt. Es ist dieser Moment, der am Anfang ihrer Erinnerungsreise steht.

Buch als Grundlage

«Albert & Caroline» basiert auf einem Buch des französischen Schriftstellers Franck Maubert. Dieser war fasziniert von einem Porträt von Caroline Tamagno, das von Alberto Giacometti geschaffen wurde. Maubert machte sich deshalb Jahre später auf die Suche nach dieser Frau, die in Paris als Prostituierte und Modell gearbeitet hatte. Er fand sie in Nizza in einem billigen Wohnheim – mittellos, verbittert und von der Kunstwelt vergessen. Maubert hörte sich ihre Geschichte an, woraus ein Buch über eine leidenschaftliche Liebe und den schmerzhaften Verlust nach dem Tod des Künstlers entstand. Daraus hat der deutsche Theatermacher Wolfgang Schukraft ein Bühnenwerk geschaffen, welches Regisseur Marco Luca Castelli wiederum für die im Alten Bad Pfäfers zu sehende Inszenierung adaptiert hat.

«Intimes und poetisches Stück»

In dieser Inszenierung spielt Anja Hoffmann die junge Caroline; die gealterte Caroline hingegen, die voller Wehmut und Bitterkeit in die Vergangenheit blickt, wird von Ute Hoffmann verkörpert. Die Schauspielerin beschreibt das Stück als sehr intim und poetisch. Die Tatsache, «dass diese Frau wirklich existiert hat, macht das Stück für mich sehr spannend», so Hoffmann.

Die wechselnden Stimmungen der einsamen Frau werden durch die Musik von Marco Schädler einfühlsam ausgedrückt. Sie verleiht der Inszenierung eine weitere Dimension und führt damit zu einem Theatererlebnis, das einen staunend zurücklässt.

Die Aufführung vom kommenden Sonntag, 18. Juni, beginnt um 14.15 Uhr im Abt-Jodok-Saal. Der Eintritt ist frei (Kollekte). Das Stück wird übermorgen Samstag, 17. Juni, um 20 Uhr auch im Museumbickel in Walenstadt aufgeführt.

sardona24