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Kultur
28.05.2023

Pfingsten, eigentlich jüdisches Erntedankfest

Das Datum von Pfingsten liegt zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni.
Das Datum von Pfingsten liegt zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni. Bild: Pixabay
Die Bedeutung von Pfingsten verschob sich, weil die christliche Gemeinde dann den Geburtstag der Kirche feierte. An Pfingsten sollen die Jünger Jesu vom Heiligen Geist erhellt worden sein.

Schawuot ist das jüdische Erntedankfest, das 50 Tage nach dem Pessachfest gefeiert wird. Zu dieser Zeit wird in Israel der erste Weizen geerntet. Somit wird Schawuot gleichzeitig wie Pfingsten gefeiert. Die Mitglieder des Christentums glauben an die Herabkunft eines göttlichen Geistes auf Erden. Diese geschah am 50. Tag nach Pessach. Daraus entstand also später das christliche Pfingstfest.

Das Wochenfest bildet den Abschluss der Frühlingsfeste und der Erstlingsfrüchte, zu denen Pessach und das Omer-Zählen gehören. Die Synagoge wird geschmückt, da sie an diesem Tag den Sinai symbolisiert. Die zehn Gebote stehen im Mittelpunkt der Toralesung. Neben den zehn Geboten wird auch aus dem Buch Rut gelesen. König David wurde der Überlieferung nach am Tag des Schawuot geboren und starb nach 70 Jahren auch an einem solchen Tag.

Traditionell wird Milch getrunken, dazu werden süsse milchige Speisen und Honig gegessen, da die Tora mit Milch verglichen wird.

Pfingsten hat seinen Ursprung im weitesten Sinn in Schawuot. Bild: Pixabay

Pentekoste – der Fünfzigste

Das Wort Pfingsten geht auf das griechische Pentekoste zurück, das für «der Fünfzigste» steht, weil Pfingsten sich nach Ostern richtet, wechselt das Datum und liegt in einem Zeitraum zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni.

Pfingsten wird bereits seit Ende des 4. Jahrhunderts von den Christen weltweit gefeiert. Das Fest fällt jedes Jahr auf den fünfzigsten Tag nach dem Ostermontag und beschliesst damit den sogenannten Osterfestkreis.

Der heilige Geist als Taube bei der Taufe von Jesu. Bild: Pixabay

Plötzliche Sprachbegabung – Pfingstwunder

50 Tage nach der Wiederauferstehung Christi empfingen die Jünger Jesu den Heiligen Geist. Deshalb wird der Feiertag auch Fest des heiligen Geists genannt. Die Jünger konnten danach plötzlich mehrere Sprachen sprechen – das war das sogenannte Pfingstwunder. Zudem erhielten sie den Auftrag, das Evangelium zu verkünden.

Eigentlich ist Pfingsten auch die christliche Missionierung rund um die Welt. Die Jünger fühlten sich von Gott aufgefordert, den christlichen Glauben in der Welt zu verbreiten. Sie sollten das Evangelium mit grosser Begeisterung, also mit Feuer und Flamme, verbreiten. Durch die Verkündung des christlichen Glaubens wurde die Kirche geboren. Somit gilt Pfingsten auch als Geburtsstunde der Kirche.

Eine Frau hörte auf zu weinen, als sie die Pfingstrose ohne Dornen sah. Bild: Pixabay

Taube und Christrose – Pfingstsymbole

Die Taube ist wohl das bekannteste Symbol für Pfingsten. Der Ursprung beruht auf der Geschichte, dass Jesu bei der Taufe der Heilige Geist wie eine Taube über ihm schwebte und dann auf ihn herabstieg. Daneben symbolisiert sie auch Reinheit und Frieden.

Die Christrose geht auf die Legende zurück, dass eine Frau über die Kreuzigung von Jesu weinte, bis sie merkte, dass die Rosen keine Dornen besassen. Sie weinte nicht mehr und rief: «Gott hat die Dornen fortgenommen und das Leid hat in Freude verwandelt.»

Patricia Rutz, Goldküste24