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10.01.2023

Harry und die Royals: Ein Prinz im Offside

Umstrittenes Paar: Prinz Harry und seine amerikanische Ehefrau Meghan.
Umstrittenes Paar: Prinz Harry und seine amerikanische Ehefrau Meghan. Bild: zVg
Heute erscheint Harrys Autobiografie «Spare». Der Frontalangriff auf seine Familie in Buchform erschüttert seit Tagen die People-Berichterstattung. Royal-Experten sind sich einig: Hier ist der Prinz zu weit gegangen. Fakt bleibt aber auch: Die Veröffentlichung ist eine perfekt inszenierte PR-Übung

Wer in den vergangenen Tagen die ein oder andere britische Zeitung aufgeschlagen hat, weiss längst, welche Anschuldigungen Harry in seinem Buch erhebt. Da ist sein Bruder William, der Thronfolger, der ihn zu Boden geschlagen haben soll. Da ist sein Vater, inzwischen König Charles III., der Camilla heiratete, obwohl Harry und William ihn gebeten haben sollen, es nicht zu tun. Und da ist die Royal Family, die Harry das Leben so schwer gemacht haben soll, dass er und seine Frau Meghan es vorzogen, dem Königshaus den Rücken zu kehren und ihr Glück in Kalifornien zu suchen.

In Spanien zu früh veröffentlicht

Auch die Einblicke, die Dianas Sohn derzeit vor aller Welt ausbreitet, lassen keinen Raum für Missverständnisse. Am Sonntagabend strahlte der britische Sender ITV ein 90-minütiges Interview aus, das der erfahrene TV-Journalist Tom Bradby mit dem Prinzen anlässlich der Veröffentlichung von «Spare» geführt hatte.

Die Autobiografie macht schon seit Tagen Schlagzeilen, weil ein paar Buchhändler in Spanien das Verkaufsembargo missachtet hatten. Häppchenweise kamen seither immer neue Details an die Öffentlichkeit, von Harrys Entjungferung auf einer Wiese über seine langjährige Unfähigkeit, über den Tod seiner Mutter zu weinen. Bis hin zu Harrys Einsatz in Afghanistan, bei dem er nach eigenen Angaben 25 Taliban-Kämpfer tötete.

Umfrage-Werte im Keller

Dem Verkauf war dieses «Leak» sicher förderlich. Es macht aber den Anschein, als habe sich Harry mit dem Buch vor allem selber geschadet. Laut einer aktuellen Yougov-Umfrage haben 64 Prozent der Befragten eine negative Meinung von Harry. Lediglich ein Viertel sieht den Prinzen in einem positiven Licht. Meghan ist noch unbeliebter.

Die Umfrage wurde am 5. und 6. Januar durchgeführt, als erste Details von Harrys Memoiren an die Öffentlichkeit kamen. Auffallend ist dabei, dass Harry und Meghan selbst unter 18- bis 24-Jährigen deutlich an Popularität einbüssten. Bislang war das die Altersklasse, die ein überwiegend positives Bild von den beiden hatte.

Thomas Renggli