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Kultur
10.10.2022

Halloween – nicht amerikanisch

Halloween wurde schon vor über 5000 Jahren gefeiert.
Halloween wurde schon vor über 5000 Jahren gefeiert. Bild: Pixabay
Viele Menschen denken immer noch, dass Halloween seinen Ursprung in Amerika hat, doch handelt es sich um eines der ältesten Feierlichkeiten der Welt mit Ursprung in Irland.

Das Gruselfest geht auf heidnische, keltische, christliche und irische Wurzeln zurück und ist eine Kombination aus allem.

Den Kelten waren zwei Jahreszeiten bekannt – der Sommer und der Winter. Am 31. Oktober endete für sie die Sommerzeit mit «Samhain». Sie glaubten damals, dass sich an diesem Tag die Welten der Toten und Lebenden treffen würden. Damit die Toten die Möglichkeit auf ein Leben nach dem Tod haben, mussten sie von den Seelen der Lebenden Besitz ergreifen – so die Geschichte. Damit das gelingen konnte, wurden die Toten mit Getränken und Speisen vor den Häusern besänftigt und geehrt. Gleichzeitig wurden sich jedoch auch abgeschreckt, indem die Menschen mit lauter Geräuschkulisse und mit schrecklichen Masken auf ihren Köpfen durch die Gegend zogen.

Allerheiligen stammt von All Hallow's Eve

Die katholische Kirche überdeckte Halloween mit den Allerheiligen am 1. November ab dem Jahr 800 n. Chr. Mit diesem Fest wurde den Toten der Monate Mai bis November gedacht. Der Name Allerheiligen bedeutet übersetzt All Hallow's Eve, was zu Halloween abgekürzt wurde. Mitte des 19. Jahrhunderst gelangte der Brauch durch irische Einwanderer in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dort wird er seither ausgiebig gefeiert.

«Trick or Treat»

Laut wird vor den Haustüren gesprochen: Süsses oder Saures. Dabei handelt es sich um eine Kombination einer Bitte und Drohung: «Trick or Treat» – was so viel heisst wie «Süsses oder es gibt Saures». Vorreiter ist eine walisische Tradition, Cennad y Meirw.

Kinder verkleiden sich heute als Hexen, Vampire und Geister. Bild: Pixabay

«Samhain»

An «Samhain» wurde von den Wohlhabenden regelrechte Festmahle zubereitet. Die ärmeren Menschen sammelten für die Verstorbenen hingegen Lebensmittel ein, indem sie in ihrer Gemeinde von Haus zu Haus zogen. Dabei trugen sie Masken, die «Cenhadon», um den bösen Geistern zu entkommen und/oder tote Vorfahren zu repräsentieren. Wer eine Gabe verweigerte, machte sich strafbar, was zu einer Beschädigung am eigenen Haus oder eines anderen Besitztums führte.

Heute ist es nicht mehr so streng. Meist ziehen Kinder als Gespenster, Vampire oder Hexen durch die Strassen, klingeln an den Haustüren und rufen «Süsses oder Saures». Dies soll die Bewohner dazu bewegen, Süssigkeiten zu verschenken.

Der Kürbis verdrängte in den USA die ursprüngliche Rübe. Bild: Goldküste24

Ursprünglich eine Rübe

Der Kürbis ist für Halloween typisch geworden. Er wird ausgehöhlt und dann bekommt er ein grusliges Gesicht geschnitzt. Damit es besser zur Geltung kommt, wird im Inneren eine Kerze zum Leuchten gebracht. Dieser Brauch ist irisch, allerdings wurden vor allem auch Rüben verwendet.

Die Geschichte dazu handelt von der Legende des Jack O'Lantern, der zu Lebzeiten sehr böse und oft betrunken war. Er liess sich mit dem Teufel ein, weshalb ihm nach dem Tod kein Eintritt in den Himmel gewährt wurde. Aus der Hölle konnte er jedoch auch nicht fliehen. Der erboste Teufel gab ihm eine Rübe mit einem glühenden Stück Kohle darin. Damit sollte Jack seinen Weg in der Dunkelheit zwischen Hölle und Himmel finden. Die Laterne wurde danach nach ihm benannt. Die irischen Auswanderer, die den Brauch in die USA brachten, stellten jedoch fest, dass es mehr Kürbisse als Rüben gab. Somit wurden fortan nur noch Kürbisse ausgehöhlt.

vilan24/Patricia Rutz/Goldküste24