"Lie24" schliesst sich dem Verbund von "Portal24" an, wie es in einer kürzlich erschienenen Medienmitteilung der Portal24 AG des Verlegers Bruno Hug mit Sitz in Rapperswil SG heisst. Zum Verbund gehören derzeit 22 lokale Online-Portale, die alle dieselbe technische Plattform nutzen. Redaktionell sind die einzelnen Portale gemäss Firmenangaben jedoch selbständig.
Gründerin und künftige Herausgeberin von "Lie24" ist Rita Feger, wie es in der Mitteilung der Portal24 AG heisst. Sie war Redaktorin bei der Tageszeitung "Liechtensteiner Vaterland" und führte bereits einmal ein Online-Medium. "Für Lie24 werden zwei ehemalige Journalisten des Liechtensteiner Volksblatt sowie eine ehemalige Newsredaktorin von Radio Liechtenstein arbeiten", sagte Rita Feger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Ein Journalist und eine Journalistin seien zu je 50-Prozent fest angestellt. Die dritte Person arbeite auf Auftragsbasis. Hinzu komme ein freier Fotograf.
Aus für andere Medien im Fürstentum
Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein fördert die Liewelt GmbH, welche "Lie24" betreiben wird, mit einer einmaligen Anschubfinanzierung von 150'000 Franken. Dies bestätigt der Generalsekretär des Ministeriums für Inneres, Wirtschaft und Sport auf Anfrage.
Grundlage für die Förderung ist das Medienförderungsgesetz, mit dem Startup-Medienunternehmen unter bestimmten Bedingungen eine einmalige Anschubfinanzierung erhalten. Ziel solcher Anschubfinanzierungen sei unter anderem die Förderung der Medienvielfalt im Land, schrieb das Ministerium weiter.
Die Liechtensteiner Medienlandschaft durchlebte in jüngster Zeit einen tiefgreifenden Wandel. 2023 erschien die Zeitung "Liechtensteiner Volksblatt" zum letzten Mal. 2025 stellte der einzige öffentlich-rechtliche Radiosender den Betrieb ein, nachdem sich das Volk in einer Abstimmung von 2024 für die Privatisierung des "Radio Liechtenstein" ausgesprochen hatte.
Einen Zusammenhang zwischen der Anschubfinanzierung für "Lie24" und dem Aus von "Radio Liechtenstein" gebe es nicht, teilte das Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Sport weiter mit. "Das Förderinstrument Anschubfinanzierung wurde bereits vor der Einstellung von Radio Liechtenstein eingeführt."