Aufgewachsen im Kanton Graubünden und vor acht Jahren nach Island ausgewandert, hat Joachim Beat Schmidt bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht. Seine Romane sind Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Crime Cologne Award und zuletzt mit dem Glauser-Preis. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík. In seinem soeben erschienenen Buch erzählt er die Geschichte eines Fährmanns.
«Ósmann» sieht Geister und Elfen
Die Romanfigur nähert sich dem beinahe legendären Jón Magnússon Ósmann an, der im hohen Norden Islands um die Jahrhundertwende mit seiner Seilfähre Menschen, Tiere und Waren über die Gewässer des Skagafjords setzte. Er ist ein Fischer und Robbenjäger, er sieht Geister und Elfen, er ist ein Menschenfreund, der Bedürftige verpflegt und beherbergt, und er ist ein gottesfürchtiger Trinker und Poet. Überlebensgross, kräftig, gesellig und dabei versehrt vom eigenen Schicksal, sodass ihn die Fluten zu locken beginnen, die er über vierzig Jahre lang befahren hat.
Packend erzählt
Die lebenspralle und beinahe unglaubliche Geschichte von «Ósmann» erzählt von harter Arbeit und archaischen Lebensbedingungen aber auch von Menschlichkeit und Lebenskraft und verwebt Schicksalhaftes mit Geheimnisvollem.
Joachim Schmidt, als Sohn eines Bauern am Heinzenberg in Cazis aufgewachsen, absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Hochbauzeichner. 2007 entschied er, Island zu seiner Wahlheimat zu machen. Schmidt arbeitete als Journalist, Knecht, Gärtner, Trockenmaurer, Kellner, Hilfskoch, Molkereiarbeiter und Rezeptionist.
Die Lesung in der Halle am See ist eine Zusammenarbeit des Kulturkreises Walenstadt mit der Bibliothek Walenstadt. Der Anlass wird mit Akkordeonklängen von Thomas Egger umrahmt. Beginn der Lesung ist um 20 Uhr, ab 19.30 Uhr ist die Kulturbar geöffnet. Um eine Reservation wird gebeten. (pd)