Was bedeutet «Stärnechind»? Ein Kind, welches tot geboren wird oder kurz nach der Geburt stirbt, wird «Stärnechind» genannt. Für die betroffenen Eltern, welche von ihrem Neugeborenen Abschied nehmen müssen, ist der Schmerz gross und sie empfinden eine grosse Leere in ihrer Trauer.
Andenken an «ihre verstorbenen kleinen Engel»
Erika Streuli Oppliger, eine selbst betroffene Mutter, schreibt dazu: «Nach dem Tod unserer kleinen Tochter Leandra brauchte ich ein Ventil, damit Leandras Erbe weiterleben konnte. Unser Baby durfte ich ankleiden und ihm eine warme Decke mitgeben. Dies erleichterte mir den Abschied ein wenig.» Es sei damals noch nicht üblich gewesen, die Kleinen anzukleiden. «Ich war auf der Suche nach einer Aufgabe, etwas tun zu können für andere verwaiste Eltern im Andenken an ihre verstorbenen kleinen Engel», so Streuli Oppliger weiter. Ihre Aufgabe sei ihr nach dem Tod ihrer Tochter genommen worden und sie suchte eine neue Herausforderung, um ihren inneren Frieden wiederfinden zu können.
Zusammen mit zwei weiteren Frauen, Nicole Sutter und Dominique Guinot, wurde am 16. Februar 2011 der Verein «Stärnechind» gegründet. Präsidentin ist Streuli Oppliger. Seit mittlerweile 14 Jahren stricken, häkeln und nähen viele Frauen für dieses Projekt. Damit werden die Geburtenstationen in Spitälern und Kliniken mit den Erinnerungsboxen beliefert. Diese werden den betroffenen Eltern geschenkt.
Das Projekt «Stärnechind» wird auch im Alterszentrum Flums weitergeführt, wo Bewohnerinnen und Freiwillige jeden ersten Montag im Monat um 14 Uhr für das Projekt stricken und häkeln.
Auch neue Strick- und Häklerinnen sind herzlich willkommen. Nebst der Arbeit mit Stricknadeln und Häkli gibt es in der Runde auch immer wieder gute Gespräche und etwas zum Lachen.