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Sargans
25.07.2025

Familien unter die Arme greifen

Helfende Hände: Von der Kinder- und Jugendhilfe in Sargans erhalten Eltern mit Säuglingen Hilfe.
Helfende Hände: Von der Kinder- und Jugendhilfe in Sargans erhalten Eltern mit Säuglingen Hilfe. Bild: Keystone-SDA
Die Kinder- und Jugendhilfe in Sargans unterstützt mit ihrem Angebot «wellcome» seit rund zehn Jahren Familien am Limit. Nun sucht sie dringend Freiwillige aus dem Sarganserland.

«Wellcome» ist ein bald zehn Jahre junges Angebot der Kinder- und Jugendhilfe St. Gallen, zu der auch die Stelle in Sargans gehört. Das Angebot richtet sich an Familien aus den Kantonen St. Gallen und Appenzell, welche einen oder mehrere Säuglinge im ersten Lebensjahr betreuen. Freiwillige begleiten frisch-gebackene Eltern über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten – ein- bis zweimal pro Woche für jeweils zwei bis drei Stunden.

Ohne Freiwillige keine Einsätze

Doch: ohne Freiwillige – keine Einsätze. Daher sucht das Team der Kinder- und Jugendhilfe dringend engagierte Menschen aus dem Sarganserland, die sich stundenweise für Familien in dieser sensiblen Lebensphase einsetzen möchten. Zur Veranschaulichung, was ein Einsatz bei «wellcome» bedeutet, wird in einer Medienmitteilung ein fiktives Fallbeispiel erzählt.

«Familie Kehl steht an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Bereits während der Schwangerschaft hat das Paar alles darangesetzt, den Alltag mit den lebhaften zweijährigen Zwillingen und die Vorbereitung auf das überraschend dazukommende Geschwisterchen unter einen Hut zu bringen. Die Schwangerschaft war kräftezehrend und Frau Kehl macht sich grosse Sorgen, wie das Leben mit drei kleinen Kindern zu bewältigen sein wird. Unterstützung durch Familie oder Freunde gibt es keine und der Partner arbeitet Vollzeit.

In dieser herausfordernden Situation erfährt Frau Kehl über ihre Hebamme vom Angebot ‘wellcome’ und bekommt mit viel Glück eine der wenigen Freiwilligen vermittelt. Schon beim Kennenlerngespräch mit der Freiwilligen Frau Zemp ist klar: Das ist genau die Hilfe, die Familie Kehl braucht. Von da an kommt Frau Zemp einmal pro Woche vorbei. Sie geht mit den Zwillingen auf den Spielplatz, bastelt mit ihnen oder kümmert sich ums Baby, während Frau Kehl eine dringend nötige Ruhepause einlegt. Nach fast sechs Monaten heisst es Abschied nehmen. Zum Glück wohnen beide Familien in der Nähe und so kann Frau Zemp die weitere Entwicklung der Kinder miterleben. Die Erfahrungen, die sie in dieser Zeit gesammelt hat, bleiben für sie unvergesslich.»

«Spürbare Entlastung»

Die Idee für das «wellcome»-Programm stamme ursprünglich aus Deutschland und sei vom Team aufgrund des grossen Bedarfs in die Schweiz adaptiert worden. Die Hilfe sei flexibel und alltagsnah. Ob mit dem Baby spazieren gehen, mit älteren Geschwistern spielen oder einfach ein offenes Ohr für müde Eltern haben – der Einsatz bringe spürbare Entlastung. Der Beitrag für die Familie beträgt maximal sieben Franken pro Stunde.

Die Freiwilligen würden dabei von einer Fachperson unterstützt und begleitet und könnten sich regelmässig mit anderen Freiwilligen austauschen. «Sie bestimmen, welche Zeitfenster sie zur Verfügung stellen und ob sie gerade Kapazität für einen Einsatz haben.» Erfahrung mit Kindern und Säuglingen sei von Vorteil. Wer mehr wissen möchte, kann sich direkt bei der Kinder- und Jugendhilfe St. Gallen in Sargans melden. Stellenleiterin Rahel Hofer gibt unter r.hofer@kjh.ch oder 081 720 09 10 gerne einen vertiefteren Einblick.

www.kjh.ch

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