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Freizeit
14.07.2025
14.07.2025 10:58 Uhr

«Rücksicht nehmen – auf lautes Feuerwerk verzichten»

Symbolbild
Symbolbild Bild: zVg/unsplash.com
Immer mehr Menschen setzen sich für den Schutz von Tieren und Umwelt ein. Denn während am 1. August vielerorts der Himmel bunt leuchtet, bedeutet das für Wild- und Haustiere Panik, Stress oder sogar den Tod. Die Tierschutzorganisation NetAP ruft deshalb zu mehr Rücksicht auf und empfiehlt Alternativen.

Aus Sicht der Tierschutzorganisation NetAP ist sie klar erkennbar: die veränderte Sensibilisierung für Umwelt- und Tierschutzfragen in der Gesellschaft.

Nach Einschätzung der Organisation resultieren daraus bereits zahlreiche Feuerwerksverbote in diversen Gemeinden, die von besorgten Bürgern mit Einzelinitiativen zustande gebracht wurden. Viele solche Vorstösse sind laut NetAP noch pendent, und laufend kämen neue hinzu.

Feuerwerk als Belastung für Tiere

Jedes Jahr werden am 1. August und an Silvester schweizweit unzählige Feuerwerkskörper abgefeuert. Während sich einige Menschen darüber freuen, weist NetAP darauf hin, dass die Knallerei für Tiere Stress, Angst und Schrecken bedeutet. Aus Sicht der Organisation spielt es dabei keine Rolle, ob es sich um Wildtiere, Nutztiere oder Haustiere handelt.

Tiere hätten ein empfindlicheres Gehör als Menschen, heisst es weiter, und sie wüssten nicht, warum es mitten in der Nacht zu grossem Lärm, Feuer und Rauch komme. Nach Einschätzung von NetAP bezahlen viele Tiere die Feierlichkeiten zum Bundesfeiertag mit ihrem Leben.

Auch Menschen und Umwelt sind betroffen

Auch unzählige Menschen leiden laut NetAP unter dem Lärm. Zudem belasten Feuerwerkskörper nach Ansicht der Organisation die Umwelt mit Mikroplastik, Feinstaub und nicht weggeräumtem Abfall. Der entstehende Müll sei für die Landwirtschaft ein grosses Problem.

NetAP weist zudem darauf hin, dass es immer wieder zu Bränden und Unfällen mit zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen komme. Die finanziellen Folgen trage häufig die Allgemeinheit.

Empfehlungen zum Schutz der Tiere

Neben den regelmässigen Warnungen und der Aufklärung zum Abbrennen von Feuerwerk empfiehlt die Tierschutzorganisation NetAP im Interesse der Tiere folgendes zu beachten:

  • Ängstliche und schreckhafte Hunde sollte man aus Sicht von NetAP den ganzen Tag an die Leine nehmen, denn die ersten Raketen und Knallkörper würden oft schon am Morgen, während dem ganzen Tag oder sogar schon am Vortag abgefeuert.
  • Freigänger-Katzen sollten nach Empfehlung der Organisation bis und mit dem 2. August Hausarrest bekommen.
  • Was aus Sicht von NetAP generell selbstverständlich gilt: Alle Tiere sollten unbedingt gechippt sein, damit vor allem geflüchtete oder verletzte Tiere im Notfall schnell ihrem Halter zugeordnet werden können.
  • Wenn überhaupt Feuerwerk, dann seien laut NetAP stille Varianten wie Sonnen, Vulkane und Wunderkerzen vorzuziehen.
  • Das Entzünden von Feuerwerk in der Nähe von Weiden, Ställen, Wäldern oder Buschwerk sei verboten. Erst recht in der trockenen Zeit, so NetAP. Auf keinen Fall dürfe Feuerwerk in der Nähe von Tieren abgebrannt werden.
  • Tiere sollten gemäss NetAP eingeschlossen werden, Musik oder Fernseher könnten helfen, den Lärm zu überdecken. Besonders empfindlichen Tieren solle man falls nötig ein homöopathisches Beruhigungsmittel geben und die Situation vorab mit dem Tierarzt besprechen.
  • NetAP rät, selbst so entspannt wie möglich zu bleiben, da sich die Ruhe in der Regel auf die Tiere übertrage.
  • Panische Tiere könnten durch einen Tiertherapeuten allenfalls desensibilisiert werden. Dies brauche jedoch einige Wochen Vorlaufzeit, so NetAP.
  • Höhenfeuer oder Holzhaufen müssten nach Ansicht der Organisation unbedingt erst am Tag des Abbrennens aufgeschichtet werden. Würden sie schon früher aufgebaut, sollten sie kurz vor dem Entzünden nochmals vollständig umgeschichtet werden. In der Zwischenzeit könnten sich Igel, Schlangen, Insekten und andere kleinere Tiere darin einnisten, die dann laut NetAP einen grausamen Feuertod erleiden, weil sie sich aufgrund der Menschenmenge und des Lärms nicht mehr heraustrauen.

NetAP ruft zu Rücksichtnahme auf

Nach Ansicht von NetAP kann jeder mithelfen, den Bundesfeiertag für Tiere erträglicher zu machen, damit des einen Freud nicht des anderen Leid oder Tod bedeuten muss.

Feuerwerksinitiative auf Bundesebene

Im Übrigen motiviert NetAP alle Tierfreunde, in der eigenen Wohngemeinde einen entsprechenden Vorstoss für ein Feuerwerksverbot zu machen. Zwar sei aktuell auf Bundesebene die sogenannte Feuerwerksinitiative hängig und es werde zurzeit ein indirekter Gegenvorschlag zur Initiative für eine Einschränkung von Feuerwerk ausgearbeitet.

Doch bis es tatsächlich zu einem entsprechenden bundesweiten Verbot komme, würden nach Einschätzung der Organisation noch viele schädliche Raketen gezündet werden.

 
pd/tan