Quinten.– Am Startort des Geschehens, im Raupenhotel im Gräppli, fand die anregende Aktionärsversammlung der Betriebsgesellschaft der Stiftung Quinten lebt statt. 2018 begann das Projekt dank der Initiative von Hanspeter Stüssy, Schilt, mit der Pflanzung der Maulbeerbäume als Nahrungsquelle und der Raupenzucht.
Rund zwei Tonnen Blätter werden heute jährlich geerntet, mehr als genug für die Raupenfütterung. So entstanden Ideen zur weiteren Nutzung dieses Nahrungsmittels als Tee, Gewürz und Getränkezutat, wie Geschäftsführerin Julia Schmidt ausführte. Die Seidenkokons werden zur Verarbeitung an Swiss Silk übergeben.
Mit Maulbeerblättern kochen?
Die Erwähnung dieser Produkteliste faszinierte das Aktionariat unter dem Präsidium von Joel Schmid, Quinten-Schilt. Dies war gleichzeitig Auslöser für eine Ideensammlung zugunsten weiterer Produkte. Hervor stachen besonders bereits erprobte Rezeptvorschläge in der Küche. Vielleicht besteht das Essen nach der nächsten Versammlung aus einem dieser Menüvorschläge. Gesprochen wurde auch schon von einem Kochbuch mit Maulbeerblättern als Grundlage. Die Präsentation des besten Maulbeerrezeptes ist zur Bewerbung auf die nächste GV ausgeschrieben.
Die GV stimmte den Weitergaben aus bisherigen Aktienpaketen zur breiteren personellen Abstützung zu. Rund 40 Personen, vorwiegend aus Quinten, bilden das Aktionariat. Sie sind an der Weiterentwicklung des Dörfchens stark interessiert.
Verkaufskanäle ausbauen
Die Betriebsgesellschaft fungiert als operative Ergänzung zur Stiftung Quinten lebt und leistet damit einen Förderungsbeitrag zugunsten eines lebendigen und zukunftsfähigen Dorfes. Das Geschäftsjahr 2024 bezeichnete VR-Präsident Schmid als Übergangsjahr mit wichtigen Weichenstellungen für die Zukunft. Finanziell sei die Betriebsgesellschaft 2024 durch reduzierte Einnahmen aufgefallen, da das Raupenhotel nicht im Vollbetrieb lief. Hier wirkte die Stiftung erneut unterstützend. Für 2025 sei der Ausbau von landesweiten Verkaufskanälen, eine Umsatzsteigerung im heimischen Umfeld oder der Verkauf von Jahresendgeschenken geplant. Hauptziel bleibe, junge Menschen für das Leben und Arbeiten in Quinten zu gewinnen und ihnen langfristige Perspektiven zu schaffen.
Raupen jetzt in der Aufzucht
Die Führung des Raupenhotels ist nach der Pensionierung der langjährigen Betreuerin Rosmarie Büsser-Walser an Claudia Saxer übergeben worden. Damit ist ein wichtiges Projekt neu aufgegleist. Ab August bietet sie Führungen an, denn zurzeit ist eine Raupenpopulation am Wachsen.
Ein lokales Team hat weiterhin die Maulbeerbaumplantage gepflegt und die Teeproduktion optimiert. Zudem werden neue Produkte getestet wie beispielsweise getrocknete Maulbeeren. Der Vertrieb der Produkte ist stabil geblieben. Die Gesellschaft engagiert sich im Zusammenschluss mit «Quinten Futuro» dafür, Quinten gemeinsam mit weiteren ortsansässigen Organisationen, unter anderen zusammen mit der Ortsgemeinde, nachhaltig weiterzuentwickeln.