Die historisch bedeutungsvolle Arbeitersiedlung der ehemaligen Spinnerei Spoerry in Flums wurde zwischen 1896 und 1909 in drei Etappen erbaut und besteht aus 24 Häusern mit 49 Wohneinheiten. Für damalige Verhältnisse wurde mit dem Bau dieser Doppelhäuser eine Pionierleistung erbracht. Die Arbeiterhäuser sind bedeutende Zeitzeugen der Industrialisierung und stehen unter Denkmalschutz. Das ganze Areal umfasst etwas mehr als 14 000 Quadratmeter.
Intakte Arbeitersiedlung
Die 2012 durch die eidgenössische Kommission für Denkmalpflege ausgesprochene Klassierung als «schützenswerte Siedlung von nationaler Bedeutung» lässt eine radikale Sanierung mit Abbruch und Neubauten nicht zu. Das Ensemble der Arbeitersiedlung sei erhaltenswert und das Quartier in seinem Erscheinungsbild zu erhalten. Und das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz spricht von einer «intakten Arbeitersiedlung mit hohem Stellenwert».
Schon 2006 gabs einen Versuch
Die Idee einer Sanierung der Häuser im Neudorf ist schon älter. 2006 war die Sanierung von drei Häusern angedacht, wurde aus wirtschaftlicher Sicht aber nicht weiterverfolgt. 2017 befasste sich dann die in Flums aufgewachsene Architektin Ilona Schneider mit dem Quartier. Sie reichte zusammen mit ihrem Geschäftspartner an einem Wettbewerb der ProMiet AG ein Projekt ein und gewann damit einen Preis. Später kam Andreas Hofmänner dazu (siehe Frontartikel), ein umsetzbares Projekt nahm immer mehr Konturen an und könnte nun einen Abschluss finden. Die Vorzeichen sind gut. Die Wohnbaugenossenschaft St. Gallen führt das Projekt im Sinne der «Erfinder» weiter, was den Bau und die Gemeinnützigkeit betrifft.