In den letzten Jahren haben sich in den Berg- und Alpgebieten zunehmend Berichte von Landwirtinnen und Landwirten sowie Sennerinnen und Sennern gehäuft, die eine Zunahme von Zeckenpopulationen beobachten. Diese Entwicklung stellt nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung für das Vieh dar, sondern beeinflusst auch direkt die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion.
Ein wachsendes Problem: Zecken in höheren Lagen
Josef Doppmann, Leiter der Melkberatung bei der Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ZMP, bestätigt die zunehmende Verbreitung von Zecken: «Ja, uns sind einzelne Betriebe bekannt, die vermehrt mit Zecken zu kämpfen haben», erklärt er. Die Situation betreffe vor allem Weidebetriebe. «Daten über die Anzahl betroffener Betriebe haben wir allerdings nicht und auch regional lässt sich keine Aussage machen», fügt er an. Die vage Datenlage erschwert es, das Ausmass des Problems genau zu erfassen, doch betroffene Landwirtinnen und Landwirte spüren die Auswirkungen bereits deutlich.
Auch Dr. med. vet. Michèle Bodmer, Leiterin des Departements für klinische Veterinärmedizin an der Universität Bern, sieht in der wachsenden Verbreitung von Zecken ein zunehmendes Problem: «Die Problematik wurde in den letzten 5 Jahren vermehrt beschrieben», bestätigt sie. Dies deutet darauf hin, dass es sich nicht nur um ein vorübergehendes Phänomen handelt, sondern um eine langfristige Veränderung, die die Viehhaltung in den Alpen beeinflussen könnte.