Beim Strafverfahren gegen den früheren Kommunikationschef des Innendepartements, Peter Lauener, gibt es immer mehr Ungereimtheiten. Sonderermittler Peter Marti, der gegen Lauener wegen mutmasslicher Amtsgeheimnisverletzungen vorgeht, hatte beim Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) Laueners geschäftliche E-Mails über einen Zeitraum von rund sechs Wochen herausverlangt. Das BIT lieferte die ganze Mailbox Laueners, der über zehn Jahre Bundesrat Alain Berset eng begleitet hatte. Auch die Swisscom gab Marti viel mehr E-Mails heraus, als dieser verlangt hatte.
Marti verwendete die Daten trotzdem und begann gestützt darauf auch wegen E-Mails Laueners an den CEO des Ringier-Verlags zu ermitteln. Nun aber stellt sich die Frage, ob bei der Datenherausgabe alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Das will auch auch FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter wissen, die kürzlich das Finanzdepartement und damit auch das BIT übernommen hat. Sie hat interne Abklärungen angeordnet
Was wusste Berset?
Auszugsweise war der Mailverkehr zwischen Lauener und Ringier-Chef Marc Walder aufgrund einer Indiskretion in der «Schweiz am Wochenende» veröffentlicht worden. Berset selber hatte wiederholt betont, er habe keine Kenntnis von Indiskretionen gehabt.