Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken

Wölfe reissen Mutterkuh

Beunruhigendes Verhalten: Erstmals haben Wölfe des Beverinrudels in Graubünden eine Mutterkuh gerissen.
Beunruhigendes Verhalten: Erstmals haben Wölfe des Beverinrudels in Graubünden eine Mutterkuh gerissen. Bild: Symbolbild
In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Wölfe auf der Alp Nurdagn am Schamserberg eine Mutterkuh gerissen.

Bei diesem Riss handelt es sich um den ersten Fall im Kanton Graubünden, bei dem ein ausgewachsenes Nutztier aus der Rinderfamilie von einem oder mehreren Wölfen getötet wurde, wie das Bündner Amt für Jagd und Fischerei am Sonntag mitteilte. Die siebenjährige Mutterkuh befand sich zusammen mit weiteren Artgenossen innerhalb eines eingezäunten Areals. Das getötete Tier wurde von den Wölfen stark genutzt. Im Streifgebiet des Beverinrudels ist die vom Bundesrecht für Regulationsabschüsse vorgegebene Schwelle der Anzahl gerissener Nutztiere in konform geschützten Schaf- und Ziegenherden bereits vor dem aktuellen Rissvorfall erreicht worden. Regulationsabschüsse sind aber nach aktueller Gesetzgebung des Bundes erst möglich, wenn der Nachwuchs im Rudel bestätigt werden kann. Besorgnis über Verhalten de Wölfe

Besorgnis über Verhalten

Wie das Amt vermeldet, werde die Wildhut nun umgehend versuchen, am Rissort einen Wolf des Beverinrudels zu narkotisieren und mit einem GPS-Sender auszurüsten. Mit dieser Massnahme soll eine Vergrämungswirkung erreicht werden. Eine Besenderung schaffe zudem die Möglichkeit, mehr Informationen über das Raumverhalten der Tiere zu sammeln. Dies kann unter anderem auch dem Vollzug von Regulationsabschüssen dienlich sein.

«Die zuständigen Behörden des Kantons stellen besorgt fest, dass sich Wölfe des Beverinrudels bereits mehrere Jahre sehr problematisch verhalten. Die Tötung einer ausgewachsenen Mutterkuh entspricht im Vergleich zur Gefährdungs- und Schadensentwicklung bei Schafen und Ziegen einer weiteren, neuen und schwerer wiegenden Eingriffstiefe», schreibt das Amt.

pd/sardona24